Verfolgung ehemaliger Sicherheits- und Militärbeamter wegen Äußerungen gegen das Regime

In den letzten zwei Jahren hat die Kontrolle über die Sicherheitsbeamten in Belarus zugenommen, um sie daran zu hindern, die demokratische Bewegung zu unterstützen. Im Mai letzten Jahres wurden mehr als 80 Bedienstete der Sicherheitsbehörden, die politische Proteste in Belarus in irgendeiner Weise unterstützt hatten, ihrer militärischen und besonderen Dienstgrade enthoben. Dem Menschenrechtszentrum „Viasna“ sind mindestens 17 Fälle von Verfolgung bekannt, von denen die meisten rein politischer Natur sind.

Jaugen Juschkewitsch ist ein ehemaliger Ermittler, der 2017 zurücktrat und 2020 das Projekt bychange.me ins Leben rief, um Menschen, die aus politischen Gründen ihren Arbeitsplatz verloren haben, zu schulen und umzuschulen. Juschkewitsch sitzt zum zweiten Mal in einer Untersuchungshaftanstalt, jetzt seit 10 Monaten. Ihm wird vorgeworfen, einen terroristischen Akt vorbereitet und an Massenunruhen teilgenommen zu haben.

Aljaxej Senkou ist Oberstleutnant der Justiz, von 2012 bis 2021 arbeitete er im Ermittlungskomitee. Am 5. Juli 2021 wurde er direkt am Arbeitsplatz festgenommen. Wegen „grober Verletzung der öffentlichen Ordnung“ wurde er zu 2 Jahren in einer Strafkolonie verurteilt. Bei seinem Bruder, Jury Senkou, der zu drei Jahren in einer Kolonie verurteilt wurde, wurden Fotos von den Brüdern bei einer Protestaktion gefunden, was zur Verhaftung führte.

Jaugen Babak ist ein ehemaliger stellvertretender Staatsanwalt des Perschamajski-Bezirks in Minsk. Er initiierte eine Kontrolle von Personen in Uniform der Verkehrspolizei, die in der Nacht zum 11. August 2020 auf Fahrradfahrer einschlugen. Die Überprüfung verlief ergebnislos, aber gegen Babak selbst wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Er sitzt seit dem 11. Juni 2021 in einer Untersuchungshaftanstalt.

Dsjanis Urad ist ein ehemaliger Kommunikationsoffizier des Generalstabs der Streitkräfte. Laut regierungsnahen Medien fotografierte Urad einen geheimen Brief des Innenministers an den Verteidigungsminister und übermittelte die Daten an einen der oppositionellen Telegram-Kanäle. Er wurde wegen Hochverrats zu 18 Jahren Haft verschärften Regimes verurteilt.

Aljaxej Chralowitsch ist Oberstleutnant des KGB. Er wurde festgenommen, weil er Audiogespräche zwischen Lukaschenkos Pressesprecherin Natallja Eismant und verschiedenen Beamten übertragen hatte. Er wird unter dem Artikel „Hochverrat“ angeklagt. Chralowitsch drohen 10 bis 20 Jahre Haft.

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