Migranten strömen über EU-Grenzen von Belarus aus

An der Grenze von Belarus zu den EU-Nachbarländern Litauen und Polen ist der Strom illegaler Einwanderer dramatisch angestiegen.

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 haben mehr als 270 Personen versucht, vom belarusischen Territorium aus nach Litauen einzudringen. Das ist dreimal mehr als im gesamten letzten Jahr. Im gleichen Zeitraum nahmen polnische Grenzschützer 112 Personen wegen illegalen Grenzübertritts fest, 92 davon direkt an der belarusisch-polnischen Grenze. Das ist fast viermal mehr als im Vorjahr. Unter den Festgenommenen befinden sich Staatsbürger von Afghanistan, Palästina, Irak, Tadschikistan, Ägypten und Bürger Russlands tschetschenischer Nationalität.

Der Leiter des litauischen staatlichen Grenzschutzdienstes, Rustam Lubajew, sagte, die Situation an der litauisch-belarusischen Grenze sei weiterhin schwierig, und warf dem belarusischen Grenzschutz Untätigkeit und mangelnde Kooperation vor. „Wir sehen, dass sich die Situation schlagartig ändert. Am Wochenende haben wir drei Gruppen von illegalen Einwanderern festgenommen, das sind mehr als 30 Personen“, sagte Ljubaew zu Reportern.

Am 26. Mai sagte Alexander Lukaschenko: „Wir haben Migranten und Drogen aufgehalten. Jetzt müsst ihr die selber nehmen und fangen.“ In Litauen ist man sicher, dass der zunehmende Strom illegaler Migrant*innen eine direkte Folge dieser Aussage ist. Litauen befasst sich nun mit der Beschaffung von neuer Schutzausrüstung und Waffen für den Grenzschutz. Es wird zudem die Möglichkeit der Unterstützung durch das Militär geprüft.

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