Nach 21 Monaten Ausharren in der schwedischen Botschaft: Vater und Sohn entkommen aus Belarus

Witalij Kusnetschyk und seinem Sohn Uladsislau, die sich seit mehr als anderthalb Jahren in der schwedischen Botschaft in Minsk vor der Verfolgung versteckt hatten, gelang jetzt die Flucht nach Lettland.

Während eines Protestmarschs in Wizebsk hatte Uladislau versucht, seinen Vater vor den Schlägen der Einsatzkräfte zu retten. Danach versteckten sich die Kusnetschyks mehrere Tage lang. Am 11. September 2020 baten sie in der schwedischen Botschaft in Minsk um Asyl. Nachdem sie abgewiesen worden waren, kletterten sie über den Zaun. Die Botschaftsmitarbeiter gaben ihnen ein Zimmer, aber ihr Antrag auf Asyl in Schweden wurde nicht bewilligt.

Der Anwalt Wadsim Drasdou wandte sich an den UN-Antifolterausschuss (CAT), der die Auslieferung der Kusnetschyks an die belarusischen Behörden untersagte und ihren Aufenthalt auf dem Gelände der Botschaft als legal anerkannte. Eineinhalb Jahre später entschlossen sich Vater und Sohn zu einer riskanten Flucht.

Sie baten die Botschaftsbeamten, sie zu einer medizinischen Untersuchung in eine andere Stadt zu bringen. Anstelle der Untersuchung fuhren sie mit Bus und Bahn zur lettischen Grenze. Die letzten Kilometer gingen sie zu Fuß, durch Walddickicht und sumpfigen Morast. An der Grenze kletterten die Kusnetschyks über den Zaun. Dieses Detail bringt beide zum Schmunzeln: Klettern über einen Zaun sind sie gewöhnt.

Jetzt leben Witalij und Uladsislau in einem offenen Lager für Flüchtlinge. Am 8. Juni konnten sie an einem Treffen mit Swetlana Tichanowskaja, die zu einem Arbeitsbesuch nach Lettland kam, teilnehmen.



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