Freundin von Raman Pratasewitsch beantragt Gnadengesuch

Die Russin Sofia Sapega, die zusammen mit dem Journalisten Raman Pratasewitsch nach der aufsehenerregenden Notlandung eines Ryanair-Flugzeugs in Minsk verhaftet worden war, wurde endgültig angeklagt. Ihr drohen bis zu sechs Jahre Gefängnis wegen sieben Straftaten im Zusammenhang mit den Protesten in Belarus, darunter „Aufstachelung zum Hass und Bedrohung von Vollzugsbeamten“. Sie befindet sich jetzt unter Hausarrest in der Wohnung der Familie in Lida. Nach Angaben ihrer Verwandten hat die junge Frau ein Gnadengesuch an Alexander Lukaschenko geschrieben.

Sapega und Pratasewitsch wurden am 23. Mai festgenommen, nachdem belarusische Behörden das Ryanair-Flugzeug von Athen nach Vilnius gewaltsam zur Landung gezwungen hatten. Nach der Festnahme der beiden erschienen Videoaufzeichnungen ihrer „Geständnisse“. In dem Video gab Sapega an, dass sie eine der Redakteur*innen des Telegram-Kanals über die belarusischen Sicherheitsdienste „Black Book of Belarus“ war, der persönliche Daten von Sicherheitsbehörden veröffentlicht.

Der Ryanair-Vorfall löste eine heftige Reaktion der westlichen Länder aus. Die Europäischen Union, die USA, Kanada und Großbritannien haben Sanktionen gegen Belarus verhängt und belarusischen Fluggesellschaften den Flugverkehr in die EU untersagt.

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