Vor einem Jahr gab es die größten Proteste in der Geschichte von Belarus

Vor einem Jahr, am 16. August 2020, kam es in vielen belarusischen Städten zu Massenprotesten. Friedliche Demonstrant*innen forderten ein Ende der Gewalt, den Rücktritt Lukaschenkos und Neuwahlen.

Der „Marsch für die Freiheit“ mit 200.000 bis 500.000 Teilnehmer*innen in Minsk war der größte Protest in der Geschichte von Belarus. Menschen versammelten sich an der Stele, wo wenige Tage zuvor die Sicherheitskräfte Granaten geworfen und geschossen hatten. Die allgemeine Stimmung war sehr positiv, die Menschen kamen in Familien mit kleinen Kindern, Fremde umarmten sich und sangen Lieder, Freiwillige brachten Wasser. Fahnen wehten in der Luft, und die Menschen hatten eine echte Hoffnung auf die lang ersehnte Veränderung.

Maria Kolesnikowa, ein Mitglied des Vereinigten Wahlkampfteams, das nun unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor Gericht steht und mit bis zu zwölf Jahren Haft rechnen muss, sprach ebenfalls zu den Belarus*innen.

Heute gedenken viele Belarus*innen in den sozialen Netzwerken dem 16. August 2020 – dem Tag, an dem alle zum ersten Mal sahen, wie viele Menschen im Land Veränderungen wollten: „Manchmal müssen wir uns daran erinnern: All diese wunderbaren Menschen sind nirgendwo hingegangen. Sie sind vielleicht müde und wütend. Aber sie sind nicht verschwunden“.

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