Litauen weigert sich, belarusisches Kali zu transportieren

Ab dem 1. Februar 2022 wird der Transport von „Belaruskali“-Düngemitteln über die litauische Eisenbahn eingestellt. Am 12. Januar 2022 bestätigte die litauische Regierung die Entscheidung einer Fachkommission, dass der Vertrag zwischen den „Litauischen Eisenbahnen“ (Lietuvos gelezinkeliai) und dem belarusischen Kalidüngemittelhersteller „Belaruskali“ nicht im Interesse der nationalen Sicherheit liegt und gekündigt werden sollte.

Das Problem mit dem Transit von belarusischen Kali durch Litauen wurde durch die im August gegen „Belaruskali“ verhängten US-Sanktionen, die im Gegensatz zu den europäischen Sanktionen für alle Produkte des Unternehmens gelten, verursacht. Die USA sind ein wichtiger Partner für Litauen, und der Versuch, sich den Sanktionen zu entziehen, birgt Reputationsrisiken für Vilnius. Die Transitsituation hat in der litauischen Regierung einen Skandal ausgelöst: Der Leiter des Außenministeriums und der Verkehrsminister des Landes haben ihre Bereitschaft zum Rücktritt erklärt. Die litauische Premierministerin Ingrida Šimonytė versprach, eine Lösung mit minimalem Schaden für das Land zu finden.

Außerdem wird das norwegische Unternehmen Yara, das bisher durchschnittlich 15 % der Düngemittel aus der Gesamtproduktion des Unternehmens abnahm, ab dem 1. April 2022 die Zusammenarbeit mit „Belaruskali“ einstellen. Experten sehen einen Zusammenhang zwischen diesen Entscheidungen.

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