Fluglotse: KGB an Jet-Zwangslandung beteiligt

Ein ehemaliger Fluglotse hat polnischen Ermittlern Einzelheiten über die Zwangslandung eines Ryanair-Jets auf dem Flughafen von Minsk verraten, berichtet die New York Times. Aleh Halehau [Oleg Galegow] war im Dienst, als das Passagierflugzeug umgeleitet wurde und der oppositionelle Blogger Raman Pratasewitsch zusammen mit seiner Freundin Sofia Sapega aus dem Flugzeug geholt und verhaftet wurde. Nach den Ereignissen hat Halehau Belarus verlassen und ist jetzt in Polen, wo er mit den Ermittlern zusammenarbeitet. Der Fluglotse soll detaillierte Beweise dafür vorgelegt haben, dass der Flug im Rahmen einer Operation des belarusischen KGB mit einer gefälschten Bombendrohung nach Minsk umgeleitet wurde. Offenbar befand sich im Kontrollturm ein KGB-Offizier, der dem Personal persönlich Anweisungen gab.

Die erzwungene Landung wurde zu einem internationalen Skandal. Das Vorgehen des Regimes wurde häufig als „Akt des Staatsterrorismus“ bezeichnet. Als Reaktion darauf verhängte die Europäische Union für belarusische Fluggesellschaften ein Verbot des Überflugs des EU-Luftraums und verschärfte Sanktionen. Raman Pratasewitsch und Sofia Sapega befinden sich jedoch weiterhin unter Hausarrest.

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