Free Media Awards gehen dieses Jahr ausschließlich an belarusische Journalist*innen

Die Auszeichnung „Free Media Awards“ für osteuropäische Journalist*innen, die im Jahr 2000 von der deutschen Zeit-Stiftung und der norwegischen Stiftung Fritt Ord (Freies Wort) gestiftet wurde, ging in diesem Jahr ausschließlich an belarusische Journalist*innen und Medien. Normalerweise werden Journalist*innen aus verschiedenen Ländern mit dem Preis ausgezeichnet, aber dieses Jahr wurde eine Ausnahme gemacht.

„Wir verleihen alle Journalistenpreise an belarusische Journalist*innen und Medien in Anerkennung ihrer beispiellosen Anstrengungen und ihres Mutes in diesem dramatischen Jahr, in dem sie unter einer Diktatur gearbeitet haben“, so die Stiftung.

Mit dem Preis ausgezeichnet wurden das Portal TUT.BY und der Belarusische Journalist*innenverband sowie die beiden Journalist*innen von „Belsat“, die jeweils zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden waren: Kazjaryna Andrejewa und Daria Tschulzowa, die wie eine Journalistin von „Nascha Niwa“ von Sicherheitsbeamten bei den Protesten verletzt worden war. Natalia Lubnewskaja sowie die Journalistin von TUT.BY Kazjaryna Barysewitsch, die sechs Monate inhaftiert war, weil sie die Behauptung der belarusischen Regierung als Falschmeldung entlarvt hatte, dass der von Sicherheitskräften getötete Raman Bandarenka betrunken gewesen sei.

In einem Kommentar zu dem Preis heißt es, die Situation des unabhängigen Journalismus sei „alarmierend“ und „dramatisch“ und Belarus bleibe das für Journalist*innen gefährlichste Land in Europa.

Im vergangenen Jahr wurden in Belarus 480 Journalist*innen verhaftet, die insgesamt 1.200 Tage im Gefängnis verbrachten. In diesem Jahr haben sich die systematischen Angriffe auf unabhängige Medien fortgesetzt, und 29 Journalist*innen und Medienmitarbeiter*innen sitzen weiterhin hinter Gittern.

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