Swetlana Tichanowskaja traf sich mit Joe Biden

Swetlana Tichanowskaja traf im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden zusammen.

Tichanowskaja teilte ihre Eindrücke von diesem Treffen:

„Ich stand vor Reportern im Weißen Haus und versuchte, meine Gefühle nach dem Treffen mit Präsidenten Biden zu verstehen. Aber ich stand hier nicht allein. Hinter meinem Rücken standen 36.000 Belarus*innen, die verhaftet und gefoltert wurden. 10 von ihnen wurden ermordet. Aber sie alle sprachen bei diesem Treffen mit meiner Stimme.

Als Belarusin bin ich stolz auf mein Volk, das sich gegen das Regime aufgelehnt hat und ihm seit einem Jahr Widerstand leistet.

Als Politikerin freue ich mich über dieses Treffen. Präsident Biden sagte, die Welt kämpfe weiterhin zwischen Autokratie und Demokratie. Und Sie wissen, dass Belarus in diesem Kampf an vorderster Front steht. Daher habe ich Präsident Biden aufgefordert, uns dabei zu helfen, Belarus zu einem erfolgreichen Beispiel für einen gewaltfreien Übergang zur Demokratie zu machen.

Ich verlasse das Weiße Haus mit der Zuversicht, dass die Stimmen von Millionen Belarus*innen gehört wurde:

  • Die belarusische Revolution hat nichts mit Geopolitik zu tun. Dies ist die demokratische Entscheidung der Belarus*innen, und die moralische Pflicht der Vereinigten Staaten besteht darin, uns zu unterstützen.
  • Die Souveränität von Belarus darf nicht in Frage stehen, sie ist nicht verhandelbar. Alle von einem illegitimen Regime unterzeichneten Verträge sind illegal.
  • Die Lösung der Krise können nur freie Neuwahlen unter internationaler Kontrolle sein. Und alle Häftlinge aus politischen Gründen müssen bedingungslos freigelassen werden.
  • Die Krise in Belarus sollte auf die internationale Tagesordnung gesetzt werden, und zwar im Rahmen der UNO und der OSZE, und alle Verantwortlichen sollten vor internationalen Gerichten zur Rechenschaft gezogen werden.

Als Ehefrau des politischen Gefangenen Sergej Tichanowski empfinde ich den Schmerz, dass er und Tausende von Menschen diesen Moment nicht mit mir teilen können. Aber ich bin sicher, sie werden von diesem Treffen erfahren. Und sie werden wissen, dass wir für sie kämpfen.

Als Mutter von zwei Kindern hoffe ich nur, dass sie verstehen und mir verzeihen, dass ihre Mutter in diesen Zeiten nicht immer bei ihnen war. Ganz gleich, wie viel Zeit und Mühe der Weg von Belarus in die Freiheit erfordert, ich bin bereit, ihn gemeinsam mit den Belarus*innen zu gehen. Und ich danke Präsident Biden, dass er uns auf diesem Weg unterstützt.“

Nach dem Treffen schrieb Biden auf Twitter: „Es war mir eine Ehre, heute Morgen mit Swetlana Tichanowskaja im Weißen Haus zusammenzutreffen. Die Vereinigten Staaten unterstützen das belarusische Volk in seinem Streben nach Demokratie und allgemeinen Menschenrechten.“

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