Regime zwingt eine weitere Geisel, vor der Kamera zu bereuen

Alexej Kudsin, der Ehrensportmeister von Belarus, fünffacher Weltmeister im Thaiboxen, dreifacher Weltmeister im Kickboxen und Gewinner der Russian Open MMA Championship. Am 10. August 2020 wurde Kudsin bei Massenprotesten gegen die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in Belarus festgenommen. Nach Angaben der Polizei leistete er während der Festnahme aktiven Widerstand. Gleichzeitig behauptet Kudins Verteidigung, er sei bei seiner Festnahme „schwer geschlagen“ worden.

Kudin wurde bis zum 21. August 2020 in Administrativhaft gehalten und dann bis zum Prozess in Hausarrest überführt. Kudsin konnte zu seinen Freunden nach Moskau fliehen. Im Januar 2021 wurde er jedoch auf Ersuchen der belarusischen Seite festgenommen und in eine Untersuchungshaftanstalt gebracht.

Am 22. Juli 2021 wurde Kudin an Belarus ausgeliefert, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte einstweilige Maßnahmen ergriffen und seine Auslieferung untersagt hatte. Kudsin drohen bis zu 5 Jahre Haft.

Am 23. Juli strahlten regierungsnahe Sender ein „reumütiges“ Video von Aljaxej Kudsin aus, in dem er sich bei den Opfern seiner Taten, den „Ordnungshütern“, entschuldigt und sagt, dass „in der Untersuchungshaftanstalt Nr. 1 alle Annehmlichkeiten vorhanden“ seien und dass er „gut essen und schlafen“ könne und dass er die „Zerstörung“ von Belarus nicht unterstützte. Zuvor sendeten dieselben Kanäle „Interviews“ mit einer anderen Geisel des Regimes – dem Journalisten Roman Protasewitsch.

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