Haftverschärfung für die politische Gefangene Natallia Hersche

Die Schweizer politische Gefangene Natallia Hersche wurde von der Strafkolonie Homel ins Gefängnis verlegt. Natallias Bruder Henads Kasjan gab dies bekannt. Er kennt die Gründe für diese Entscheidung nicht, hält es aber für „eine absolut illegale Entscheidung und Folter durch extreme Haftbedingungen“. Er schreibt, „Das heißt, sie ist in einem Käfig eingesperrt. Sie wollen ihr Ziel auf diese Weise erreichen: sie zu zwingen, eine Bitte um Begnadigung zu schreiben oder ihre Schuld einzugestehen.“

In Strafkolonien gehen die Leute zur Arbeit, in die Kantine. In den Gefängnissen hingegen sind Häftlinge die ganze Zeit in ihren Zellen und können nur in einem kleinen Gefängnishof spazieren gehen.

Natallia Hersche befindet sich seit einem Jahr in Gefangenschaft. Sie wurde am 19. September 2020 nach einem Frauenmarsch festgenommen und zu zweieinhalb Jahren in einer Strafvollzugsanstalt verurteilt, weil sie einem OMON-Polizisten die Sturmhaube vom Kopf gerissen hatte. Sie wurde in einer Strafzelle eingesperrt, weil sie sich weigerte, Einsatzkräfte-Uniformen zu nähen. Hersche weigerte sich dreimal, um Begnadigung zu bitten, da sie sich für unschuldig hält. Sie besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft von Belarus und der Schweiz. Der Schweizer Botschafter besuchte sie in der Strafvollzugsanstalt Homel.

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