Generalsekretär des Belarusischen Roten Kreuzes ruft zur Homophobie auf

Belarusische Menschenrechtsaktivisten haben sich an die Organisationen des Roten Kreuzes gewandt, nachdem der Generalsekretär des Belarusischen Roten Kreuzes, Dmitri Schewzow, im staatlichen Fernsehen Homosexualität als Krankheit bezeichnet und zur Behandlung derselben aufgerufen hatte.

Das Belarusische Helsinki-Komitee und die Belarusische Stiftung für medizinische Solidarität forderten das Rote Kreuz auf, seine Worte öffentlich zu verurteilen und darauf hinzuweisen, dass sie nicht akzeptabel sind. Dmitri Schewzow, der Generalsekretär des Belarusischen Roten Kreuzes, äußerte sich am 18. Oktober 2022 beim Fernsehsender CTV zum Thema Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung. Insbesondere behauptete er, dass „unkonventionelle Beziehungen zwischen den Geschlechtern“ eine „Geisteskrankheit“ seien, die „behandelt werden müsste“. Zudem sprach er über die angebliche Propaganda der Homosexualität, „um ganze Zivilisationen, Länder und Gesellschaften zu zerstören“.

Ein solches Verhalten verstößt gegen die Grundsätze der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit des Roten Kreuzes, heißt es in der Erklärung. Menschenrechtsaktivisten weisen auch darauf hin, dass Schewzows Äußerungen ein anschauliches Beispiel für die systematische diskriminierende Rhetorik des belarusischen Staates gegenüber vulnerablen Gruppen und LGBTQ+ Menschen sind. Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits im Jahr 1990 Homosexualität von ihrer Liste der Krankheiten gestrichen.

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