In Vilnius findet Konferenz der Belarus*innen der Welt statt

Am 24. und 25. September fand eine zweitägige Konferenz der Belarus*innen der Welt in Vilnius statt. Vertreter*innen aus mehr als 27 Ländern und 40 Organisationen nahmen daran teil. Das Büro von Tichanowskaja, Zivilgesellschaftliches Krisenmanagement, der Koordinierungsrat, Politiker und Demokratieinitiativen erörterten mit der Diaspora mehrere Projekte und die Koordinierung von Aktivitäten.

In ihrer Eröffnungsrede dankte die politische Anführerin Swetlana Tichanowskaja der Diaspora für ihre Beteiligung und wies auch darauf hin, dass diejenigen, die jetzt in Belarus bleiben, nur sehr begrenzte Handlungsmöglichkeiten haben: „Im Vergleich zu den Belarus*innen zu Hause können wir offener agieren. Es sind die Belarus*innen im Ausland, die Exit Polls und Hunderte von Solidaritätsaktionen durchgeführt haben. Sie halten das Medieninteresse an der belarusischen Frage aufrecht und unterstützen die Belarus*innen im Lande und Initiativen finanziell. Sie kommunizieren mit Politiker*innen. Buchstäblich jede Staatsführung weiß, dass es eine belarussische Diaspora gibt und arbeitet mit ihr zusammen.“

Tichanowskaja sagte, sie freue sich, so viele aktive Menschen zu treffen, die nach ihrer Hauptbeschäftigung nach Hause kommen und in einer zweiten Schicht ihre Arbeit für die Befreiung des Landes fortsetzen: „Ich bin stolz darauf, Zeuge eines historischen Moments gewesen zu sein, als sich alles änderte, als wir uns veränderten und begannen, uns als Teil einer Nation zu fühlen“.

Nach Angaben des Büros von Tichanowskaja verfolgen die Aktionen und Projekte drei Hauptziele für die Diaspora:

  • mehr Unterstützung für Belarus*innen im Land;
  • Erhöhung des wirtschaftlichen Drucks auf das Regime;
  • Unterstützung für Belarus auf dem internationalen Parkett.

Zu den diskutierten Initiativen gehören medizinische Hilfe und Rehabilitationsmaßnahmen für die Opfer, Spendensammlungen für die Familien politischer Gefangener und Initiativen in Belarus, Hilfe für umgesiedelte Personen, die Einrichtung belarusischer Schulen und Medien, die Schaffung von Medienzentren, die Arbeit an einem Entwurf für eine Volksverfassung, Lobbyarbeit für visafreies Reisen, Kampagnen zur Ausübung wirtschaftlichen Drucks auf das Regime, politische Arbeit mit den Regierungen verschiedener Länder zur Unterstützung von Belarus, Arbeit mit der internationalen Presse, Unterstützung von Projekten der universellen Gerichtsbarkeit, Programme für Kinder politischer Gefangener nach dem Vorbild der Kinder von Tschernobyl.

Franak Viačorka drückte die Hoffnung aus, dass die nächste Konferenz in Minsk stattfinden wird: „Ich hoffe, dass die Diktatur in naher Zukunft fällt. Belarus wird den Weg der Reformen gehen, und wir werden in der Lage sein, eine solche Konferenz, die 20-mal größer ist, irgendwo im Zentrum von Minsk einzuberufen.

Der Leiter des Zivilgesellschaftlichen Krisenmanagements, Pawel Latuschka, betonte, dass alle Belarus*innen in den wichtigsten Zielen einig sind: „Erstens – die Freilassung aller politischen Gefangenen und das Ende der Repressionen. Zweitens – all diejenigen, die für Verbrechen gegen das belarusische Volk verantwortlich sind, vor Gericht zu stellen. Drittens – so bald wie möglich neue, demokratische Wahlen des Präsidenten von Belarus abzuhalten. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir starke Strukturen und Teams. Seit mehr als einem Jahr sind die Belarus*innen im Ausland eine der einflussreichsten Kräfte, die einen kompromisslosen Kampf gegen das Regime führen, und sie sind ein echter Player für uns.

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