Journalist Mikalai Dsjadok zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

Der als politischer Gefangener anerkannte Journalist und anarchistische Aktivist Mikalaj Dsjadok wurde zu fünf Jahren Haft in einem Straflager verurteilt. Er wurde nach drei Artikeln des belarusischen Strafgesetzbuches für schuldig befunden: Art. 342 (Organisation oder Teilnahme an Aktionen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen), Art. 361 (Aufrufe zu Maßnahmen, die darauf abzielen, der nationalen Sicherheit von Belarus Schaden zuzufügen), Art. 295-3 (Rechtswidrige Handlungen in Bezug auf brennbare Stoffe). Dsjadok bekannte sich nicht schuldig und erzählte vor Gericht von den Misshandlungen und der Folter während seiner Inhaftierung.

Dsjadok wurde vor einem Jahr, am 11. November 2020, festgenommen. Bei seiner Verhaftung wurde er heftig zusammengeschlagen und bekam Pfefferspray in die Augen gesprüht. Er wurde gezwungen, für ein Video des Innenministeriums vor der Kamera auszusagen. Nach der Festnahme wurde er zum Verhör nach Minsk gebracht. Dort musste er vier Stunden auf dem Boden mit dem Gesicht nach unten verbringen. Er wurde gefoltert: mit einem Knüppel geschlagen, mit einem Taser an den Fersen getastet und mit Vergewaltigung bedroht. Von Dsjadok wurde verlangt, Passwörter und Administratoren der Protest-Telegram-Kanäle zu nennen. Die Misshandlungen wurden durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigt.

In seinem letzten Wort vor Gericht sagte Dsjadok: „…all jenen, die an der Organisation dieses Gerichtsprozesses und anderer politischer Repressionen in meinem Land beteiligt sind, möchte ich sagen: Macht euch keine Illusionen! Kein Stück Papier, das Sie geschrieben haben, kein Terror kann die Befreiung des Menschen und den Fortschritt aufhalten. Wir werden trotzdem siegen!“

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